Katastrophen und Notlagen können die Bevölkerung und ihre Lebensgrundlagen gefährden. Um solchen Gefährdungen gezielt begegnen zu können, müssen sie rechtzeitig identifiziert und die möglichen Auswirkungen bekannt sein. Die Gefährdungsanalyse dient den Gemeindebehörden und Regionalen Führungsorganen im Kanton Bern als Ausgangspunkt für die Notfall- und Vorsorgeplanungen.
Gefährdungen
Der Kanton Bern ist aufgrund seiner Topographie und seiner Siedlungsstruktur mit einem vielfältigen und breiten Spektrum von möglichen Gefährdungen aus den Bereichen Technik, Natur und Gesellschaft konfrontiert. Die Abteilung Bevölkerungsschutz erstellt deshalb in periodischen Abständen für alle Gemeinden im Kanton Bern eine Gefährdungsanalyse. Bei der neuen Gefährdungsanalyse 2023 für die Gemeinden im Kanton Bern werden 24 Gefährdungen beurteilt.
Dieser Gefährdungskatalog ist nicht abschliessend. Bei jeder neuen Gefährdungsanalyse evaluiert die Abteilung Bevölkerungsschutz, welche Gefährdungen in die Analyse einbezogen werden. Bei Bedarf können auch die Gemeinden zusätzliche Gefährdungen hinzufügen.
- Technikbedingte GefährdungenGefährdungen 1 bis 11 (Zuständigkeiten und Prozesse)
- Naturbedingte GefährdungenGefährdungen 12 bis 22 (Zuständigkeiten und Prozesse)
- Gesellschaftsbedingte GefährdungenGefährdungen 23 und 24 (Zuständigkeiten und Prozesse)
Gefährdungsanalyse
Bei der Gefährdungsanalyse des Kantons Bern werden die Gefährdungen aus Sicht des Bevölkerungsschutzes auf Stufe der Gemeinde identifiziert und deren mögliche Auswirkungen unter der Berücksichtigung der Eintrittswahrscheinlichkeit abgeschätzt. Vereinfacht gesagt, stellen sich folgende Fragen:
- Was könnte in einer bestimmten Gemeinde alles passieren?
- Was hätte dies für Folgen (für die Bevölkerung, Umwelt, Infrastrukturen usw.)?
- Wie wahrscheinlich ist es, dass ein solches Ereignis überhaupt eintritt?
Zur Beantwortung dieser Fragen wendet die Abteilung Bevölkerungsschutz ein systematisch und wissenschaftlich abgestütztes Analyseverfahren an. Die Gemeinden sind durch ein Konsultationsverfahren und einen Risikodialog eng in die Gefährdungsanalyse eingebunden. Die Erläuterungen beinhalten alle wichtigen Informationen zur Analyse und erklären die gängigsten Begriffe.
Vorsorge- und Notfallplanung der Gemeinden
Die Gemeinden müssen die Gefährdungen auf ihrem Gebiet kennen. In periodischen Abständen legt die Abteilung Bevölkerungsschutz den Gemeinden eine Gefährdungsanalyse vor. Diese ermöglicht den Gemeinden eine risikobasierte Vorsorge- und Notfallplanung.