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13. Oktober: Internationaler Tag der Katastrophenvorbeugung

Notlagen und Katastrophen können unerwartet eintreten. Oft kann man sie nicht verhindern, aber zumindest lassen sich ihre Auswirkungen abschwächen. Zentral ist eine gute Vorsorge – nicht nur die staatliche, sondern auch die Selbstvorsorge. Am diesjährigen Internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung illustrieren wir dies am Beispiel «Kochen ohne Strom».

Ohne Strom...

Ein langanhaltender, überregionaler Stromausfall, also das Ausbleiben der Versorgung mit elektrischer Energie über Stunden oder Tage, ist jederzeit möglich. Ist ein Stromausfall grossflächig und betrifft er eine grosse Zahl von Personen, wird von «Blackout» gesprochen. 

Auslöser können z. B. 

  • Naturereignisse oder 
  • technische Störungen

sein.

Ein spezieller Fall ist die Strommangellage. Bei einer Strommangellage stimmen Angebot und Nachfrage wegen zu geringen Produktions-, Übertragungs- und/oder Importkapazitäten während mehrerer Tage, Wochen oder Monaten nicht mehr überein. Sie entsteht durch eine Verkettung von Ereignissen. Z. B. führt ein trockener Sommer zu tiefen Pegelständen in Flüssen und Stauseen. Dies wiederum führt zu einer geringeren Stromproduktion im Inland. Im besten Fall kann Strom aus dem umliegenden Ausland importiert werden. Dies ist jedoch nicht möglich, wenn es dort ähnlich trocken ist und man somit ebenfalls mit Produktionsproblemen zu kämpfen hat. Die Situation verschärft sich. Kommen noch weitere Ereignisse hinzu (Infrastrukturschäden aufgrund eines Naturereignisses usw.), steigt das Risiko einer Mangellage weiter.

...läuft nichts mehr

Bleibt der Strom weg, führt dies in kurzer Zeit zu erheblichen Störungen in allen Bereichen des öffentlichen Lebens mit schwerwiegenden Folgen für die Bevölkerung. Auf den Strassen fallen die Ampeln aus, Lifte in Wohn- und Geschäftshäusern bleiben stehen, Schiebetüren bleiben zu. Aber auch zu Hause wird es unangenehm, und erst jetzt wird einem bewusst, wie viele Geräte eigentlich von der Stromversorgung abhängig sind: Lampen und Heizungen funktionieren nicht mehr, u. U. bleibt auch die Wasserversorgung aus, weil das Wasser mittels elektrischer Pumpen in unsere Wohnungen und Häuser gelangt. Irgendwann fallen auch das Fest- und das Handynetz aus.

Resilienz steigern – Krisen erfolgreich bewältigen

Um die Bevölkerung und ihre Lebensgrundlagen in solchen Ereignisfällen zu schützen, erarbeitet das Amt für Bevölkerungsschutz, Sport und Militär (BSM) sich deshalb gezielt Vorsorge- und Einsatzplanungen. Ergänzend kann jede und jeder selbst dazu beitragen, die persönliche Gefährdung zu verringern.

Informieren Sie sich darüber

  1. was passieren könnte und
  2. wie Sie durch gezielte Vorbeugungsmassnahmen Risiken abwenden oder zumindest verringern können.

Dieses Wissen trägt dazu bei Ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken. Die Stärkung der eigenen Widerstandsfähigkeit nennt man auch «Resilienz». Die Erhöhung der eigenen Resilienz trägt dazu bei, Krisen möglichst unbeschadet zu überstehen.

Hinweis

Die Vereinten Nationen haben 1989 den Internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung ins Leben gerufen. Er findet jedes Jahr am 13. Oktober statt. Er soll Anlass dazu sein, weltweit den Fokus auf die vielfältigen Risiken zu lenken, denen wir Menschen und Gesellschaften ausgesetzt sind und eine «Kultur des Risikobewusstseins» schaffen.

Notvorrat und Kochen ohne Strom

Wer vorgesorgt hat, hat einen Notvorrat zu Hause und eventuell sogar einen gut gefüllten Kühlschrank und/oder Tiefkühler. Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) empfiehlt, Nahrungsmittel für sieben und Trinkwasser für drei Tage auf Vorrat zu halten, um den eigenen Bedarf in einer Krisenlage noch für einige Zeit decken zu können.

Informationen zum Notvorrat

Die Lebensmittel nur vorrätig zu haben, reicht jedoch nicht, schliesslich müsste man sie auch zubereiten können. Büchsen-Ravioli kann man zur Not auch kalt essen – was geschieht jedoch mit der Packung Spaghetti aus dem Vorratsschrank, dem Schnitzel im Kühlschrank oder den Erbsen in der Tiefkühltruhe? Diese müssten für den Verzehr gekocht bzw. gebraten werden, doch der Kochherd funktioniert bei Stromausfall nicht mehr und auch die Mikrowelle hilft nicht weiter. Kochen ohne Strom erfordert zwar etwas Improvisationstalent, jedoch sind sogenannte «Notkochstellen» mit einfachen Mitteln, die in jedem Haushalt zu finden sind, schnell eingerichtet. Bitte kümmern Sie sich dabei um die eigene Sicherheit: Vermeiden Sie Lebensmittelvergiftungen und beachten Sie den Brandschutz!

In diesem Ratgeber finden Sie zu diesem Thema wertvolle Informationen und Anleitungen:

«Lebensmittelzubereitung ohne Strom»

Über das Kontaktformular (Betreff: Bevölkerungsschutz) können Sie den Ratgeber als Broschüre bestellen:

Kontakformular

Mehr zum Thema

  • Selbstvorsorge für Notlagen

  • Katastrophenvorsorge im Grossen und im Kleinen –  Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL)

  • Radio SRF 1 «À point» – Kühlschrank ohne Strom - Was tun? (ab 13.10.2021)

  • Radio SRF 1 «À point» – Kochen ohne Strom (ab 14.10.2021)

  • 13. Oktober: Internationaler Tag der Katastrophenvorbeugung – International Day for Disaster Risk Reduction – United Nations (UN; nur auf Englisch)

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