Grundlagen der Alarmierung

Die Organe des Bundes ordnen den Sirenenalarm an, wenn der Bund gesetzlich für die Ereignisbewältigung zuständig ist. Die Nationale Alarmzentrale (NAZ) ist die Fachstelle des Bundes für ausserordentliche Ereignisse. Bei unmittelbar drohender Gefahr und solange die zuständigen Organe des Bundes nicht handeln können, warnt sie in eigener Kompetenz die Behörden, veranlasst die Alarmierung der Bevölkerung und sorgt für die Weitergabe von Verhaltensanweisungen über Radio. Bei folgenden Gefahrenereignissen ist der Bund bzw. die NAZ zuständig:

• atomare, biologische und chemische Bedrohungen und Gefahren (A-/B-/C-Gefahren)
• Bruch und Überschwappen von Stauanlagen 
• Erdbeben

Die Organe des Kantons oder der Gemeinden ordnen den Sirenenalarm an, wenn die Ereignisbewältigung in der Zuständigkeit des Kantons oder der Gemeinden (lokale/regionale Gefährdung oder Dringlichkeit) liegt. Die berechtigten Organe umfassen die Kantonspolizei, die Feuerwehren, die Gemeindebehörden und die Führungsorgane der Gemeinden. Bei folgenden Gefährdungen sind der Kanton oder die Gemeinden zuständig:

• Hochwasser
• Lawinen
• Erdrutsche
• Brand
• Chemieereignisse (C-Gefahren)
• Freisetzung von Radioaktivität («schneller Störfall», d. h. Austritt von radioaktiven Stoffen aus einem Kernkraftwerk innert weniger als einer Stunde)
• Trinkwasserverschmutzung

Die Werkbetreiber und -betreiberinnen von Stauanlagen​ und Kernkraftwerken können bei 

• unmittelbare Überflutungsgefahr bzw. 
• plötzlicher Freisetzung von Radioaktivität

 in ihren Anlagen die Sirenenauslösung selbstständig anordnen. 

1. Die Bevölkerung wird mit dem Allgemeinen Alarm alarmiert. Dabei handelt es sich um einen regelmässig zwischen 250 bis 400 Hz auf- und absteigender Ton.
   
2. Der Allgemeine Alarm ertönt bei stationären Sirenen eine Minute lang und wird in den folgenden 5 Minuten einmal wiederholt.
3. Ertönt der Allgemeine Alarm, so ist die Bevölkerung aufgefordert, Radio zu hören oder sich via Alertswiss zu informieren und die Verhaltensanweisungen zu befolgen.
4. Vergessen Sie nicht, auch Ihre Nachbarn zu informieren!

1. Der Wasseralarm kommt ausschliesslich in gefährdeten Gebieten unterhalb von Stauanlagen zur Anwendung. Er besteht aus 12 Tönen mit 200 Hz, die je 20 Sekunden dauern und in Abständen von 10 Sekunden aufeinander folgen.
   
2. Geht eine unmittelbare Gefahr von einer Stauanlage aus, so wird die Bevölkerung im Überflutungsbereich anschliessend an den Allgemeinen Alarm mit dem Wasseralarm alarmiert.
   
3. Bei hoher Dringlichkeit (d. h. die Flutwelle erreicht das Gebiet in weniger als 2 Stunden) wird die Bevölkerung in der Nahzone ausschliesslich mit dem Wasseralarm alarmiert. In diesem Fall wird dieser in den folgenden fünf Minuten einmal wiederholt.
   
4. Ertönt der Wasseralarm, so muss die Bevölkerung das gefährdete Gebiet sofort verlassen!