Seit bald vier Jahren arbeitet Solveig Muggli im Stab des BSM und ist unter anderem verantwortlich für die politischen Geschäfte des Amts. Dabei weiss sie nie genau, was sie erwartet.
Pandemie und Energiemangellage
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Als ich am 2. März 2020 im BSM meinen ersten Arbeitstag hatte, wusste ich noch nicht, dass ich schon zwei Tage später etwas ganz Anderes machen würde. Ab dem 4. März 2020 war mein Arbeitsort während knapp zwei Wochen nicht mehr an der Papiermühlestrasse, sondern in der Innenstadt, wo ich das Contact-Tracing und die Corona-Hotline des Kantons unterstützte.
Das ist schon wieder lange her. Eines hat sich aber seit meinen ersten Arbeitswochen im BSM nicht geändert: Auch wenn mein Arbeitsgebiet grundsätzlich klar umsteckt ist, weiss ich nie genau, welche Arbeiten auf mich zukommen. Auch im vergangenen Herbst und Winter waren wir wieder mit einer Krise konfrontiert: der drohenden Energiemangellage. Zur Koordination der Information und der Vorsorgemassnahmen im Hinblick auf einen drohenden Energiemangel setzte der Regierungsrat im August 2022 einen «Sonderstab Energiemangel KFO» ein. In der Führungsunterstützung bereitete ich in den darauffolgenden Monaten die Entscheide des Regierungsrats unter anderem zu den Energiesparmassnahmen des Kantons vor und erstellte Newsletter für die Gemeinden. Die Arbeit des Sonderstabs Energiemangel wurde zwar im März 2023 sistiert, aber für die Kantonsverwaltung standen weiterhin Vorbereitungsarbeiten für künftige Energiemangellagen an, sodass die Arbeiten rund um eine mögliche Energiemangellage meinen Arbeitsalltag über das ganze vergangene Jahr begleiteten.
Am Puls der Politik
Zum Glück sind solche Krisen aber grundsätzlich die Ausnahme und nicht die Regel. Im normalen Alltag bin ich daher als Politikwissenschaftlerin vor allem verantwortlich für die Bearbeitung der politischen Geschäfte des Amtes. Dazu gehört das Verfassen von Stellungnahmen in Mitberichts-, Vernehmlassungs- oder Konsultationsverfahren, die Beantwortung parlamentarischer Vorstösse, die Vorbereitung von Regierungsgeschäften und das Entwerfen von Grussworten und Referaten für den Sicherheitsdirektor. Gerade letzteres bereitet mir grosse Freude, erhalte ich dabei immer wieder die Gelegenheit, mich mit neuen Themen auseinander zu setzen und die politische Aktualität aufzugreifen. Wenn ich zwischendurch einen Anlass besuchen darf, an dem der Sicherheitsdirektor ein Grusswort hält, für das ich die Grundlagen erarbeitet habe, ist das immer ein besonderes Erlebnis. Das war im vergangenen Jahr beispielsweise am 6. November der Fall, als ich an den Sports Awards Kanton Bern als Gast dabei sein durfte und dadurch nicht nur die Gelegenheit erhielt, das Ergebnis der Vorbereitungsarbeiten zu sehen, sondern auch die Berner Spitzensportlerinnen und Spitzensportler aus der Nähe zu erleben.
Daneben gehören auch die Rechtsetzungsprojekte zu meinen Aufgaben. Derzeit arbeiten wir an der Revision der Rechtsgrundlagen in den Bereichen Bevölkerungsschutz und Zivilschutz. Natürlich sind solche Projekte geplant und planbar. Im Zentrum der aktuellen Revision steht unter anderem die Einführung eines Business Continuity Managements für die Kantonsverwaltung, damit diese in Zukunft besser auf Krisen vorbereitet ist – eine Lehre aus der Corona-Pandemie. Aber der demokratische Prozess führt auch immer wieder dazu, dass Themen aufgeworfen werden, die zu Beginn des Projekts gar nicht in Betracht gezogen wurden. So wurde beispielsweise im Sommer in der Vernehmlassung zum neuen Kantonalen Zivilschutzgesetz der Wunsch geäussert, die Zuständigkeiten im Bereich der Zivilschutz-Ausbildung von den Gemeinden an den Kanton zu verschieben. Diese Forderung hatte grundsätzliche Anpassungen des Gesetzesentwurfes zur Folge, die so zu Beginn des Revisionsprojekts nicht vorgesehen waren. Das Gesetz unterliegt damit einem ständigen Überarbeitungsprozess, bis am Schluss, nach mehrjähriger Arbeit, ein Gesetz vorliegt, an dem alle betroffenen Stellen mitgewirkt haben. Dieser Aspekt fasziniert mich immer wieder.
Vielfalt und Abwechslung
Auch wenn es erscheinen mag, als ob das vergangene Jahr vor allem im Zeichen des Bevölkerungsschutzes stand, beschäftige ich mich als Mitarbeiterin des Stabs mit allen Themen des BSM, also auch mit dem Sport, dem Militär und den Themen der Abteilung Infrastruktur und Logistik. Mit welchen grösseren Projekten ich mich jeweils auseinandersetzen darf, ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Hätte ich den Bericht für das Jahr 2022 geschrieben, hätte ich wohl detaillierter über die neuen rechtlichen Grundlagen im Bereich Sport berichtet – ja, der Kanton Bern verfügt seit 2022 nämlich über die modernste Sportgesetzgebung der Schweiz. In dieser Vielfalt liegt für mich auch der grosse Pluspunkt meiner Stelle und ich bin schon jetzt gespannt, welche Themen mich in den nächsten Jahren beschäftigen werden.
Solveig Muggli, Stv. Stabchefin BSM, Fachbereich Führungsunterstützung