Oliver Bärtschi trat am 1. Oktober 2021 als Mitarbeiter Hausdienst im Zeughausareal in die Abteilung Infrastruktur und Logistik ein, nachdem er seine Lehre als Fachmann Betriebsunterhalt EFZ bei der Gemeinde Oberdiessbach erfolgreich abgeschlossen hatte.
Vielfältiger Arbeitsalltag

Am 1. Oktober 2021 durfte ich das erste Mal auf der Anlage an der Papiermühlestrasse 17 arbeiten. Ich kannte bereits aus meiner Lehre den Umgang mit Schülerinnen und Schülern, Lehrpersonen und Eltern. Das Arbeiten um Büroangestellte, Logistiker, Chauffeure, Automechaniker, Waffenmechaniker und Instrumentenbauer war mir bis dahin fremd. Nicht lange dauerte es zu erkennen, dass die Probleme und Sorgen, die ein Hauswart zu lösen hat, in etwa die gleichen sind. Ich sehe meinen Job als einen der vielfältigsten der Welt. Kein anderer bekommt die Möglichkeit, zuerst Anlagen im Wert von mehreren tausend Franken zu betreuen und danach draussen bei herrlichem Sonnenschein Laub zu wischen.
Einmal Militär und mit Vierbeiner retour

Schon als ich im Amt für Bevölkerungsschutz, Sport und Militär (BSM) anfing, wusste ich, dass ich im Sommer 2022 in die Rekrutenschule gehen darf. Durch die Arbeit in einem militärischen Umfeld habe ich einiges mitbekommen, was mir den militärischen Alltag leichter aussehen liess. Für mich war von Anfang an klar, dass ich im Militär etwas machen will, das für mich sinnvoll erscheint. Ich hatte schon immer Freude an der Arbeit mit Tieren, besonders mit einem Hund. Somit war Hundeführer von Anfang an meine Traumfunktion. Erst nach einer eintägigen Prüfung, bei der ich einen Theorietest und einen Sporttest absolvieren und den Umgang mit einem Hund unter Beweis stellen musste, hatte ich die Gewissheit, dass dies meine Traumfunktion sein wird. Im Militär durfte ich nach vier Wochen meinen nun täglichen Begleiter und besten Freund R’Force fassen. Den Dienst in der Armee mit einem Hund zu bestreiten, ist für mich eine grosse Ehre. Nur wenige Angehörige der Schweizer Armee bekommen die Möglichkeit neben der persönlichen 4,1 kg schweren Waffe auch noch einen 35 kg schweren «Lebenspartner» zu bekommen. In der Rekrutenschule (RS) durfte ich erlernen, wie ich meinen Schutzhund zu führen habe, um im Einsatz optimal andere Verbände und Truppen zu unterstützen. In der Mitte der RS hatten wir eine sogenannte DHP – eine Diensthunde-Prüfung – bei der man sehen konnte, wie gut das Team von Hund und Hundeführer nach nur acht Wochen gemeinsamer Ausbildung funktioniert.
Kurz darauf durfte ich erfahren, dass ich noch eine weiterer RS auf dem Waffenplatz Sand-Schönbühl bleiben darf. Nach strengen, aber sehr lehrreichen vier Wochen in der Unteroffiziersschule war ich froh, eine fünfwöchige Pause vom militärischen Alltag zu haben und endlich wieder für kurze Zeit meinem gewohnten Alltag im BSM nachzukommen. Beim Abverdienen des Unteroffiziersgrades konnte ich meine Führungskompetenzen weiterentwickeln und dazu noch meinen Hund besser ausbilden. Nach 19 Wochen Militärdienst war ich am 22. Mai 2023 wieder zurück im BSM. Mit dabei ein Haufen Führungserfahrung, Stressbewältigungsstrategien und ein guter Freund, der mich nach einem Antrag nun täglich zu meiner Arbeit begleiten darf. Im 2024 durften wir bereits unseren Dienst während drei Wochen in Stans für die Sicherheit der Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock leisten. Zudem fand in diesem Jahr die Schweizer Meisterschaft der Diensthunde statt, die wir bestanden und den 16. Platz erreichten.
Hurti schnäu...
Im Beruf als Hauswart ist selten ein Tag planbar und genau das gefällt mir daran. Die Arbeit im Hausdienst bedeutet nicht den ganzen Tag zu putzen, sondern auch über das technische Fachwissen zu den ganzen Anlagen zu verfügen und diese zu warten. In meinem Beruf hört und sieht man einiges. Manche Arbeiten bringen mich auch mal zum Schmunzeln, wie etwa der dringende «Notfall», dass ein Bürostuhl defekt sei. Der Notfall war nach zwei Minuten behoben. Es musste lediglich der Hebel zum Verstellen des Bürostuhles betätigt werden. Es gibt aber auch mühsame Aufgaben, die meist mit «chönntsch ächt hurti schnäu….» beginnen.
Insgesamt ist mein Alltag aber sowohl als Hauswart als auch als Hundeführer immer interessant. Ich freue mich auf weitere Arbeiten «hurti schäu», da ich diese dank dem Gelernten in der Schweizer Armee sehr gut priorisieren kann.
Oliver Bärtschi, Abteilung Infrastruktur und Logistik, Fachbereich Hausdienste