Logo Kanton Bern / Canton de BerneBevölkerungsschutz, Sport & Militär

Dominique Stocker – Techniker mit Leib und Seele

Geht es im Amt für Bevölkerungsschutz, Sport und Militär (BSM) ums Thema POLYCOM, ist Dominique Stocker nicht weit. Er steht mit Rat und Tat zur Seite, wenn es mit dem Sicherheitsfunk nicht so läuft, wie es sollte. So bunt wie der Strauss an Problemen, die an ihn herangetragen werden, ist auch sein Werdegang.

Am Anfang war die Technik

Dominique Stocker (Foto: BSM)

Angefangen hat es an einem Weihnachtstag, als er vom Vater einen Elektronik-Baukasten bekam. Dominique Stocker, damals achtjährig, war sofort fasziniert, was man mit dem Zubehör alles basteln konnte: «eine Lichtschranke, ein Radio und sogar einen kleinen Fernseher»! Den Karton habe er heute noch, sagt er und seine Augen glänzen dabei. Von da an ist die Technik ein fester Bestandteil in seinem Leben.


 

Nach einer «einfachen Lehre» als Elektriker zieht es Dominique Stocker weiter an die Ingenieurschule nach Yverdon-les-Bains, zunächst mit Grundlehrgang als Elektroingenieur, dann weiter nach Lausanne mit Spezialisierung auf Hochfrequenztechnik. Um sein Studium zu finanzieren, arbeitet er nebenher in Vevey in einer Firma, die IT-Produkte importiert. Er stellt sich dabei so geschickt an, dass er nach der Pensionierung des Chefs die Firma übernehmen kann. Er ist gerne Chef und zu den besten Zeiten steht er 25 Mitarbeitenden vor. Viel erlebt habe er in der Zeit, inklusive Bankenkrise Mitte der 90-er oder das Jahr 2000. Wer erinnert sich noch an die Weltuntergangsstimmung, die damals wegen «Y2K» herrschte?

Militär und Maschinen

Zeitgleich durchläuft er eine militärische Karriere, angefangen als Divisionsfunker in Jassbach. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs wird seine Kompanie aufgelöst und Dominique Stocker steht vor der Wahl: Botschaftsfunk (und Auslandsaufenthalte von bis zu sieben Monaten im Jahr) oder elektronische Kriegsführung? Er entscheidet sich für die «grossen Ohren», wie man das militärische Abhören auch bezeichnet, und damit für Option zwei. Seine Technikaffinität und sein Wissensdurst verschaffen ihm spannende Aufträge. Die militärischen Gerätschaften faszinieren ihn ungemein. Und so ist es wenig erstaunlich, dass mit der Anschaffung eines Sprachverschlüsselungsapparates der Firma Crypto, den man nach Aussage der Vorgesetzten «unmöglich dechiffrieren könne», Dominiques Ehrgeiz gekitzelt wird. Er, seit kurzem Korporal, und ein Kollege nehmen sich im jugendlichen Leichtsinn der «Challenge» an und knacken das Gerät an einem einzigen Wochenende, an dem es ihnen «langweilig war auf der Wache». Da dies strengstens verboten ist, landen die zwei vor Militärgericht. Aber Dominique Stocker darf im Militär bleiben. Er schlägt die Offizierslaufbahn ein, die ihn zum Grad eines Hauptmanns führt. Während der Weiterbildung hält er dann eines Tages auch den Vorläufer des POLYCOM in den Händen, das damals noch eine «Kiste von 30 x 10 x 5cm» war.

Telematiker und Troubleshooter

Es folgt der Sprung ins Jahr 2006. Dominique Stocker arbeitet erstmalig im Teilmandat für den Kanton Bern. 2016 wird er dann offiziell im Amt für Bevölkerungsschutz, Sport und Militär (BSM) angestellt. Als Telematiker ist er für alle POLYCOM-Belange zuständig. Er ist Ansprechperson, wenn bei Wiederholungskursen, Übungen oder Einsätzen der Zivilschutzorganisationen oder Führungsorgane etwas nicht so läuft, wie es sollte. Er versucht dabei stets, einfache Lösungen zu finden, für die Vielfalt an Problemen, die ihn via Mail oder Telefon erreichen. Das können gut und gerne 30 sein pro Tag! Weitere Projekte, die ihn beschäftigen, sind u. a. DAB+ für Schutzanlagen, die Notstromversorgung des Kasernenareals und der Werterhalt POLYCOM. 

Jenseits von POLYCOM

Gibt es denn auch ein Leben jenseits von POLYCOM? Dominique Stocker lacht. Die Technik begleite ihn zwar auch privat, meint er, aber zum Ausgleich zur ganzen Kopfarbeit bräuchte er etwas, bei dem er den Körper etwas spüren könne. So zieht es ihn in die Natur, am liebsten in die Berge. Man brauche sich nicht zu wundern, wenn man ihn in einer SAC-Hütte antreffe oder beim Skifahren. Es gehe ihm dabei nicht darum, Hochleistungssport zu betreiben und sich oder anderen etwas zu beweisen, sondern um die genussvolle Zeit für sich selbst. Seit ein paar Jahren besitzt er darum auch ein Wochenendhäuschen, fernab vom Trubel, in das er sich gerne zurückzieht um sich zu erden und wieder «sozialfähig» zu werden. Es scheint zu klappen, denn trotz hoher Arbeitsauslastung, kann man sich stets auf seine Hilfsbereitschaft verlassen.

Das Gespräch mit Dominique Stocker führte Daniela Mangiarratti, Abteilung Bevölkerungsschutz.

Seite teilen